Fütterung:

In erster Linie benötigen Zwergkaninchen Heu. Heu (aber auch Stroh) ist sehr wichtig für eine gute Verdauung und muß jederzeit zur Verfügung stehen. Heu ist auch am Nützlichsten um die Zähne, die lebenslang nachwachsen, abzuschleifen. Bitte darauf achten,daß es frisch ist und angenehm duftet. Es muß jeden Tag (!)erneuert werden. Heu wird innerhalb eines Tages bereits welk durch die Feuchtigkeit. Altes schimmliges Heu ist ungesund und gefährlich. Man sollte sich stets an der Nahrung der Wildkaninchen orientieren. Diese ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern und Kräutern. Leider gibt es immer wieder Kaninchen,die Heu verschmähen...diese sind dann eher gefährdet an Magen-Darm-Problemen zu erkranken.

Der Magen der Kaninchen braucht dauernd Nachschub. So müssen die Tiere bis zu 80 mal täglich kleinere Mengen fressen. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Stopfmagen. Ständig muß neues Futter nachgeschoben werden um eine Verdauung zu ermöglichen. Der Darm hat keine eigene Perestraltik. Bei großen Fütterungspausen kann es dazu kommen, daß die Tiere sich überfressen und dies kann wiederrum zu weiteren Komplikationen führen. Also muß Heu dauernd zur Verfügung stehen.Auch wenn man die Tiere transportiert kann man Heu und eine Karotte oder Apfel in den Transportbehälter legen. Diese Tiere dürfen auch vor einer OP nicht fasten wie z.B. Hund oder Katze! Sie können sich nämlich nicht erbrechen und Fasten könnte dann zu erheblichen Verdauungsproblemen führen.

Wir beginnen morgens grundsätzlich mit Heu,dann Trockenfutter,erst wenn der Magen gefüllt ist (Nachmittags/Abends)Grünfutter geben. Und lieber öfters am Tag füttern. Natürlich darf man nicht zuviel Trockenfutter geben.Sonst wird das Kaninchen zu dick.

 

Dazu gibt man frische Wiesenkräuter:

Löwenzahn, Sauerampfer, Spitz-und Breitwegerich, Baldrianwurzel, Basilikum, Junge Brennesseln, Beinwell, Beifuss, Bibernelle, Bohnenkraut, Gänseblümchen, Girsch, Gras, Gurkenkraut, Dill (gut bei säugenden Zwergkaninchen), Echinacea, Estragon, Frauenmantel, Gänseblümchen, Hirtentäschelkraut, Huflattich, Johanniskraut (Wundheilung, Appetitlosigkeit) Kamille, Kümmel, Kerbel, Klee, Koriander, Lavendel, Liebstöckel, Löwenzahn,Majoran, Melisse (gegen Verdauungsprobleme), Oregano, Petersilie (wirkt Wehentreibend), Rosmarin, Salbei, Schafgarbe (Appetitanregend, Gegen Blasen-und Nierenerkrankungen), Selleriekraut, Sonnenblume (ohne Kerne), Taubnesseln, Thymian (Gegen Erkrankungen  der Atemwege), Wegerich,  Wermut, Zitronenmelisse (Gegen Verdauungsbeschwerden).

Nichts verfüttern,von dem man nicht sicher ist,was es ist! Es gibt auch viele Giftpflanzen! Nicht neben dicht befahrenen Straßen und neben gespritzen, gedüngten Feldern sammeln.

 

Grünfutter:

 

Möhren, Möhrenkraut, Salate, (Feldsalat), Endivien, Chicoree), Kohlrabi mit Blättern, Apfel undBirne, Chinakohl, Fenchel, Erbsengrün, Petersilie, Sonnenblumen. Frische Äste sind auch wichtig! Aber bitte ungespritzt!
Apfel, Birne, Haselnuss, Heidelbeere, Johannisbeere.


Obst und Gemüse, Kohlsorten sollte man meiden. Bei Obst empfehle ich nur Apfel, Birne (und zwar ohne Gehäuse-ist giftig), ab und zu Himbeere oder Erdbeere (als Leckerli zwischendurch) und Kohl sollte wegen seiner blähenden Eigenschaften garnicht verfüttert werden. Man sollte auf jeden Fall eher Gemüse als Obst füttern.

Trockenfutter:

Ich füttere mittlerweile nur noch Nösenberger Müsli und mische es wegen dem immernoch zu hohen Getreideanteil mit getrocknetem Gemüse, Kräutern, Früchten. Ich kaufe immer eine fertige Mischung, die HiO-Mischung, die ich dann direkt untermische. Denn Kaninchen fressen eigentlich kein Getreide. Somit ist eine lockere, rohfaserreiche, gut strukturierte Fütterung möglich. Durch das Johannisbrot und das frische Gemüse und gesammeltes frisches Grün erhalten die Kaninchen dennoch genügend Energie. Auf dem Bild sieht man das Nösenberger Müsli:

 

 

Bunte Zusammensetzungen mit Sonnenblumenkernen,Rosinen,Getreidekörnern,Mais und
bunten Ringen sind ungeeignet! Sie enthalten zuviel Energie und machen die Tiere dick.Zudem können die spitzen Haferkörner im Mäulchen der Tiere zu Verletzungen führen. Keine Knabberstangen oder Leckerlies aus dem Zooladen.

Salzlecksteine und Mineralsteine sind nicht zwingend notwendig.

 

Müslimischung aus dem Zoogeschäft

Ob man lieber eine Trinkflasche oder ein Wasserschälchen hinstellt ist Geschmackssache.Einige behaupten,die Trinkflaschen können die Tiere ebenfalls im Maul verletzen.Ich persönlich habe da noch keine negative Erfahrung gemacht. Im Winter,wenn die Trinkflaschen einfrieren,haben die Tiere nichts zu trinken.Aus einer Wasserschale können sie aber wenigstens gefrorenes Wasser schlecken...und man neigt eher dazu,die Trinkflaschen weniger oft frisch zu füllen als die Wasserschalen.

Eine häufig von Züchtern gern genommene Mischung Ovator und Ovator Kräuter 2:1 mit Erbsenflocken, Blumen,Kräutern.Durchaus empfehlenswert für denjenigen,der lieber Pellets füttert.

 

Die Zusammensetzung des Pelletfutters sollte wie folgt aussehen:
12-14% Rohfaser (gerne mehr)
16-18% Rohprotein
       3% Rohfett
    6-7% Rohasche

 

Druckversion | Sitemap
© Nadine Hertel